Mädchen mit Kuh

»Die den gesamten Steinblock einnehmende Darstellung konzentriert sich aufs strenge Profil des Tiers im Hintergrund und die Frontalansicht der plastisch herausgearbeiteten menschlichen Figur davor. In der Lineatur und im Verzicht auf die perspektivische Gruppierung von Mensch und Tier mutet sie archaisch an. (...)

Das Mädchen mit dem Blumenbündel in der Hand und die grasende Kuh wirken bodenständig. Das passt zum Standort in der Bonner Weststadt, der früher landwirtschaftlich geprägt war und wo sich heute noch die Versuchsfelder der Landwirtschaftlichen Fakultät befinden. So ist die Kunst am Bau hier auch Erinnerungskultur. Sie bewahrt Lokalkolorit und vermittelt eine Idylle, die von den modernen Siedlungsbauten zurückgedrängt wurde. Sie schafft so auch Vertrauen und stiftet Identität.«

(Martin Seidel in: BBSR-Online-Publikation 03/2019, S. 169)

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 2013. BBSR-Online-Publikation 03/2019.