
Madonna der sieben Schmerzen
von Urheberschaft unbekannt
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© Hawobo, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons

»Die Darstellung der Schmerzensmutter - Mater dolorosa - mit den in ihre Brust eindringenden sieben Schwertern reicht in ihrer Bildtradition bis ins 13. Jahrhundert zurück und fußt auf einer Weissagung des Simeon, der zu Maria sprach: „Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ Fand sich die Darstellung zunächst im Kontext einer Kreuzigungsgruppe oder der Beweinung Christi, so wurde sie bald aus ihrem Zusammenhang gelöst und so zu einem eigenständigen Andachtsbild. Seit Mitte des 15. Jahrhunderts wird der Schmerz Mariens recht drastisch mit einem ihr Herz durchbohrenden Schwert dargestellt. In der Folge wurden dann vielfach sieben Schwerter als Symbol der sieben Schmerzen verwendet: 1. Simeons Weissagung, 2. Flucht nach Ägypten, 3. Verlust des 12-jährigen Jesus, 4. Christi Gefangennahme und Kreuzweg, 5. Kreuzigung, 6. Kreuzabnahme, 7. Begräbnis.
In dieser Tradition steht auch die kurz vor 1650 geschaffene Madonnenfigur des Sterntors, die zeitlich genau in den Übergang vom Früh- zum Hochbarock fällt.«
(Niesen, 2013, S. 190ff.)
Niesen, Josef: Bonner Denkmäler und ihre Erbauer. Bonn 2013.
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