
Großplastik 41/70 (Figur 41/70)
von Wilhelm Loth

»Eine U-Träger-förmige Betonrahmung gibt dem stark plastischen, wie ein breites Band wirkenden Relief Halt. Drei anthropomorphe Teilstücke können zwar nicht eindeutig identifiziert werden, wecken jedoch Assoziationen an eine aufrecht stehende weibliche Gestalt, das zentrale Thema des Künstlers. Als Torsopartien könnten unterschieden werden: ein „Unterleib“ mit weit konkav ausschwingenden Hüften und einer stegartigen Wulst in der Mitte als „Bauchwölbung“ oder auch als „Embryo“ zu interpretieren, ein „Oberkörper“ mit Verdickungen an den Seiten - an den Körper angelegten, leicht angewinkelten Armen ähnlich - und ein wie ein wulstiges Lippenpaar geformter „Kopf“. Das Lippenpaar könnte als Kommunikationssymbol gedeutet werden, ein Gedanke, der ebenso gut zur Aufgabe einer Aus- und Fortbildungsstätte für angehende Diplomaten passt, wie zum ursprünglich bestimmten Aufstellungsort im Foyer der Deutschen Botschaft in Lissabon.«
(Zabel-Zottmann, 2012, Kat.-Nr. 64)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 200 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 1979. BBSR-Online-Publikation 12/2014.
Zabel-Zottmann, Gabriele: Skulpturen und Objekte im öffentlichen Raum der Bundeshauptstadt Bonn. Aufgestellt von 1970 bis 1991. Mit Betrachtung einer Auswahl vorher sowie anschließend aufgestellter Werke. Bonn 2012.
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