Kriegerdenkmal 1870/71

»Ein hingesunkener, sterbender Infanterist in zeitgenössischer preußischer Uniform, soeben getroffen von einer Kanonenkugel, liegt mit über der Plinthe herausragendem linken Fuß über einem seinen gewaltsamen Tod symbolisierenden Baumstumpf. Hinter ihm sehen wir seinen Tornister mit der gerollten Felddecke, vor ihm die vom herabgesunkenen Haupt gefallene „Pickelhaube“. In seiner Rechten hält er noch, schon im Sterben begriffen, sein Schwert, mit dem er einen Lorbeerkranz an seinen Schoß drückt. Dahinter aufragend steht in Verteidigungsstellung, das Schwert in der Rechten zum Angriff bereit und mit der Linken den runden Schild schützend über den Gefallenen haltend, eine geflügelte Gestalt in Harnisch, wahrscheinlich den Erzengel Michael darstellend. (...) Hier nimmt kein Held in großartiger Pose Abschied von der Welt, sondern ein einfacher Infanterist haucht sein Leben aus, bescheiden und unpathetisch. (...) Seinem Krieger legt Küppers das ungeschönte Sterben und die Hoffnungslosigkeit in den Ausdruck des zusammengesunkenen Körpers. Symbolisch aufgefangen wird er nur durch die eine höhere Sinnhaftigkeit des Todes verdeutlichende Figur des Engels.«

(Niesen, 2013, S. 134ff.)

Niesen, Josef: Bonner Denkmäler und ihre Erbauer. Bonn 2013.