
Jakobskreuz (A 478)
von Urheberschaft unbekannt
Das Jakobskreuz gehört zu den sogenannten Parforcekreuzen.
Einer Legende nach soll Kurfürst Clemens August »in den späten 1740er Jahren seinen obersten Forst- und Jagdbeamten Franz Stephan Ostler beauftragt haben, in England besondere Pferde oder Hundemeuten für die Jagd einzukaufen. Mit seiner wertvollen Fracht beladen soll das Schiff Ostlers auf der Rückfahrt im Ärmelkanal in einen Sturm geraten sein, der ihn so in Schrecken versetzte, dass er gelobte, sechs Kreuze im Kottenforst aufzustellen, wenn er denn gesund nach Hause käme. (...). Die fünf noch vorhandenen Parforcekreuze (...) sind wohl alle im Jahr 1750 als Orientierungspunkte für die Parforcejagd aufgestellt worden. (...) Ostler könnte sein Gelübde erfüllt haben, allerdings nicht allein aus eigenen Mitteln, sondern er dürfte sich Hilfe von Sponsoren gesucht haben«.
Stifter des Jakobskreuzes war August Wilhelm Graf Wolff-Metternich zur Gracht. »Neben dem Familienwappen und dem verschlungenen Monogramm des Stifters weisen auch die vier Wolfspfoten auf dem Kreuzesstamm auf ihn hin; gerade Letztere aber wurden in Anekdoten zu Hundepfoten umgedeutet und damit auf den damaligen, vom Kurfürsten wohl sehr geschätzten Hundewärter und -meister Jakob in Röttgen bezogen – der Name Jakobskreuz verdrängte daher die richtige Bezeichnung.«
(Otzen / Wessel, 2014, S. 147ff.)
Hacker-de Graaff, Ruth: Wegekreuze im Bonner Raum. Bonn 1991.
Otzen, Hans / Wolfgang Wessel: Erlebnis Kottenforst und Villenwald. Rheinbach 2014.
Weitere Kunstwerke im Stadtteil Röttgen


