
Drei Stelen
von Paul Dierkes
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© Rainer Henkel, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Als Architekt bestimmte Sep Ruf (1908-1982) »auch die Kunst am Bau für den Kanzlerbungalow und den weiten, mit Platanen, Pappeln und Ahornbäumen, mit Sträuchern, Beeten und Bodendeckern üppig bepflanzten Park. (...) Mit Paul Dierkes (1907–1968) zog Sep Ruf einen weiteren hoch angesehenen Bildhauer hinzu.
Dierkes hatte sich nach gegenständlichen Anfängen der primitiven Kunst, einer einschlägigen Symbolgebung und Naturformen zugewandt. Im gläsernen Atrium des vornehmlich Repräsentationszwecken dienenden Empfangsbungalows platzierte er das Naturobjekt eines Findlings aus Granit. Im Außenbereich auf der Südseite in einiger Entfernung zum Bungalow stellte er Stelen aus Jura Marmor auf, die in Struktur und Farbe signifikante Ähnlichkeiten mit den Stämmen der danebenstehenden Baumgruppe aufweisen. Ihre Säulenähnlichkeit konterkariert die filigrane Anmutung der Stahlstützen der Architektur. Ihre archaische Erscheinung bildet mit dem technischen Rationalismus der Architektur auf höherer Ebene eine Einheit. Diese lässt den Fortschritt neben dem Ursprünglichen und das Konstruktive neben dem Emotiven als einander bedingende und harmonisch ergänzende Gegensätze bestehen und bringt beide Sphären zu eindrucksvoller Entfaltung.«
(Martin Seidel in: BBSR-Online-Publikation 03/2019, S. 130)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 2013. BBSR-Online-Publikation 03/2019.
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