
Soldanelle
von Gerhard Marcks
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© Andreas Axel Kirch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons -
© Andreas Axel Kirch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons


»Die bereits 1945 entworfene Plastik mit dem Titel „Soldanelle“ ist ein typisches Beispiel aus der Frühgeschichte der Kunst am Bau. Aufträge an Künstler wurden damals meist auf Empfehlung des Architekten vergeben. Viele Werke waren auch nicht mit dem Bau verbunden oder dafür geschaffen – so auch nicht die „Soldanelle“, von der es mehrere Abgüsse gibt.
Die auf einem freistehenden Betonquader als Sockel platzierte Figur zeigt eine junge weibliche Person in ungezwungener Sitzhaltung, eher sinnierend und vor sich hin träumend als Ausschau haltend. Das plastische Volumen ist harmonisch, dabei spannungsvoll auf eine Dreieckskomposition verteilt. Die Formen sind idealisiert vereinfacht und muten wie die Umrisszeichnung und die Oberflächenbehandlung der Plastik weich an.
(...) Schon der Titel – „Soldanelle“ (‚Alpenglöckchen‘) – unterstreicht die lyrischen Momente der Figur und ist Ausdruck einer gerade für die Entstehungszeit typischen Sehnsucht der Menschen, mit sich, der Welt und der Natur (wieder) ins Reine zu kommen.«
(Martin Seidel in: BBSR-Online-Publikation 03/2019, S. 142)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 2013. BBSR-Online-Publikation 03/2019.
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