
Eselreiter
von Carla Brill
»Der Einbezug der bildenden Kunst beim Siedlungsbau für die Bundesbediensteten in Bonn war der ausdrückliche Wunsch der Bundesbaudirektion. (...)
Um in den zahlreichen neuen Bonner Siedlungen Identifikation zu stiften, Vertrauen zu bilden, Nähe herzustellen und Nachbarschaft zu schaffen, musste die Kunst den Bewohnern mit leicht lesbaren und verständlichen Formen und Inhalten entgegenkommen. Entsprechend gab man für die Hochkreuzsiedlung in Bad Godesberg-Friesdorf Plastiken einer Katze, von Schafen als Sitz- und Spielobjekte, eine Szene des Gesprächs mit Tauben und eine Gruppe von Hühnern in Auftrag. Die Bildhauerin, Malerin und Zeichnerin Carla Brill (1906-1994), die sich in ihrem Werk vor allem mit Porträts und Aktdarstellungen befasste, steuerte die Bronzeplastik eines Eselreiters bei.
(...) Im öffentlichen Raum einer Siedlung kam das Motiv offenkundig kindlichen Sympathien für Reittiere entgegen, als Ausdruck und Sinnbild eines einfachen, überschaubaren und ruhigen Lebens im Einklang mit der Natur sicherlich auch dem damaligen Empfinden vieler Erwachsener.«
(BBSR-Online-Publikation 03/2019, S. 148)
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) (Hrsg.): Kurzdokumentation von 150 Kunst-am-Bau-Werken im Auftrag des Bundes von 1950 bis 2013. BBSR-Online-Publikation 03/2019.
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