Der Bildhauer Heinz-Günter Prager ist tot
Juni 2025
Am 11. Juni dieses Jahres ist mit Heinz-Günter Prager ein bedeutender rheinischer Bildhauer verstorben, der an prominenten Orten in Bonn seine Spuren hinterlassen hat.
Geboren wurde Heinz-Günter Prager 1944 in Herne, nach seinem Studium an der Werkkunstschule Münster ließ er sich in Köln nieder. Bedeutende Ehrungen würdigten sein Schaffen schon in jungen Jahren, darunter die Preise der Villa Romana in Florenz und der Villa Massimo in Rom sowie die Einladung zur Teilnahme an der documenta 6 im Jahr 1977. 1983 richtete das Wilhelm Lehmbruck Museum in Duisburg seine erste Einzelausstellung aus. Im selben Jahr wurde Prager als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig berufen, wo er bis 2010 lehrte.
Der Künstler passte seine abstrakten, reduzierten Bodenplastiken immer dem menschlichen Größenmaßstab und dem Umraum des Werkes an. Sie öffnen sich den Betrachtern beim Umschreiten in all ihren Ansichtsvarianten. »In der Größe der Skulptur soll der Betrachter seine eigenen Maße erfahren«, schrieb Prager.
Seine Werke verbinden archaisch-zeitlose Formen mit zeitgenössischen, durchaus augenzwinkernden Aussagen. So versetzt seine wohl bekannteste Plastik in Bonn, die Achse mit drei Scheiben vor dem Rheinischen Landesmuseum, das Motiv der Wagenachsen in einen surrealen Zusammenhang – die drei Radscheiben machen eine zielgerichtete Bewegung der Achse unmöglich und führen ihre Funktion ad absurdum.
(Zitat aus: Heinz-Günter Prager. Skulpturen 1967-78. 10. März – 16. April, 1978 Städtisches Museum Leverkusen, Schloß Morsbroich; 5. Mai – 2. Juli 1978, Haus am Waldsee, Berlin. Leverkusen 1978, S. 133)
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© Andreas Axel Kirch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons -
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© Hans Weingartz, CC BY-SA 2.0 DE, via Wikimedia Commons